Pilatus PC-9 Photo Session
27.04.2022
Seit 1988 steht der Pilatus PC-9 Turbo Trainer bei der Schweizer Luftwaffe im Einsatz. Eingesetzt wird die Maschine für die Zieldarstellung zu Gunsten der Fliegerabwehr sowie für Störeinsätze für das Training der Elektronischen Kriegsführung (EKF). Wobei die EKF Flüge wohl auf Grund mangelnder Ersatzteile für den Störsender VISTA 5 vor ein paar Jahren bereits aufgegeben wurden. Vermutlich wurden auch die Schleppflüge selber eingestellt. Stand heute (April 2022) sind noch fünf PC-9 (C-407/08/09/11/12) im Einsatz von den ursprünglich zwölf beschafften Maschinen.
Für die Zieldarstellungsflüge waren bis 1987 die C-3605 «Schlepp» und D.H.100 Vampire verantwortlich. Von der C-3605 standen bei der Schweizer Luftwaffe 24 Stück im Einsatz. Doch der Flieger war pannenanfällig. Vorallem mit der Lycoming Turbine gab es grosse Probleme. Nach zwei schweren Vorkommnissen mit den C-3605 wurden diese am 2. April 1987 ausgemustert. So wurde noch im selben Jahr ein Nachfolgemuster evaluiert. Man wurde bei Pilatus mit der PC-9 relativ schnell fündig. Mit den beiden Werksmaschinen HB-HPE und HP-HPF wurde noch im selben Jahr eine sogenannte Prinzip-Erprobung durchgeführt. Es konnte ab Samedan auch die damals modernste Schleppausrüstung RM-12 getestet werden. Aufgrund der guten Resultate hat sich das EMD bereits 1988 zur Beschaffung einer ersten Tranche PC-9 (C-401 - C-404) entschieden. Schon am 7. September 1988 wurde der erste PC-9 der Flugwaffe übergeben.
Für das damalige Zielfliegerkorps 5 war der PC-9 ein enormer technologischer Fortschritt! Innerhalb des Korps wurde die PC-9 Flotte der Zielflugstaffel 12 und der Fliegerstaffel 24 zugeteilt. Die PC-9 C-401 bis C-408 dienten der Zielflugstaffel 12 als Träger für die Zielschleppwinde RM-12 (später RM-24). Die Maschinen C-409 bis C-412 konnten den Trainings-Störsender VISTA 5 mitführen und wurden vorallem von der Fliegerstaffel 24 geflogen. Die Fliegerstaffel 24 wurde mit der Armee-Reform 95 in die Zielflugstaffel 12 integriert. Deren Abzeichen sieht man aber heute noch auf den PC-9 Maschinen.
Doch nun scheint das Ende der PC-9 gekommen zu sein. Die ersten drei Maschinen wurden bereits 2012 ausgemustert und dienten fortan als Ersatzteil-Spender. Heute stehen drei weitere Maschinen in einem Museum. So steht die C-401 im Flieger- und Flab Museum (Air Force Center) in Dübendorf, die C-406 im Fliegermuseum Altenrhein und die C-410 im Militärmuseum Wildegg. 2020 wurde auch der Flugbetrieb mit dem VISTA 5 eingestellt. Es war ursprünglich angedacht, dass die Flotte 2025 definitiv ausser Dienst gestellt wird. Aus logistischen oder finanziellen Gründen könnte dies aber bereits früher passieren. Ursprünglich hätte die PC-9 Flotte schon 2016 ausgemustert werden sollen.